Nach knapp drei Wochen ohne Ausfahrt am Wochenende, haben wir uns wieder aufgerafft. Dies’ mal etwas zum Ausspannen, um den Alltag hinter sich zu lassen. Was bietet sich da mehr an als ein naturbelassener Nationalpark, in dem es nicht mehr gibt als ein paar Zeltplätze und “viele” Wanderwege durch die Natur. Also auf zum “Parque Nacional El Chico”.
Früh morgens, trotz langer Feier am Freitag, ging es erst nach Pachuca, nahe des Nationalparks. In Pachuca kurz halt gemacht um auf einem Markt im Stadtzentrum zu frühstücken. Tacos a la Barbacoa und frischen Orangensaft. (Diese Kombination sollte sich später als nicht sehr vorteilhaft erweisen). Pachuca hat nicht sehr viel zu bieten ausser einer großen Turmuhr, dessen Glocke von der selben Firma hergestellt wurde, die die Glocken für Big Ben in London hergestellt hat, sowie einigen Minen. Zum Zeitpunkt unseres Besuches war die Uhr durch Restaurationsarbeiten allerdings durch Gerüste und Planen verdeckt. Für Fußballinteressierte: Pachuca ist der Ausgangspunkt für Fußball in Mexico. Dies liegt an den Engländern, die das Knowhow für die Minenarbeit nach Pachuca brachten. Pachuca ist noch einer der starken Fußballclubs in Mexico.
Von hier aus ging es weiter in die Berge vom Parque Nacional El Chico, einen der Zeltplätze angesteuert, Zelte aufgeschlagen und gleich weiter nach Mineral del Chico, eines der Minendörfer um Pachuca.
Mineral del Chico ist sehr überschaulich, Ein Zentrum in dem sich alles abspielt und versammelt; Restaurants, Bars und zwei oder drei Hotels. Aber eben das mach den Flair dieses Ortes aus. Da wir alle ziemlich müde vom Freitag waren, habe wir uns einen kleine Siesta im Park gegönnt. Anschliessend hatten wir alle drei (Alejandra, Adien und ich) leichte Magenbeschwerden, welche wir uns wohl durch den Orangensaft und die Barbacoa auf nüchternen Magen eingehandelt haben. Also beschlossen wir etwas dagegen zu tun und sind erstmal essen gegangen. In einen Restaurant Namens “La Trucha” (= DIe Forelle) haben wir uns frischen Fisch servieren lassen, dazu gab es für alle, als Empfehlung der Köchin, einen Té de Ajenjo (= Wehrmut oder auch Bestandteil von Absinth), gegen die Magenbeschwerden. Und es hat tatsächlich geholfen.
Da wir den Tag nicht vorbeiziehen lassen wollten ohne auch nur einen Meter gelaufen zu sein, sind wir zurück zum Zeltplatz von wo wir uns auf einen der nahegelegenen Berggipfel gemacht haben. Für den Aufstieg haben wir gut 40 min gebraucht. Auf dem Gipfel “Peña de Cuervo” ( = Krähenfelsen) bot sich uns dann eine Eindrucksvolle Kulisse und ein Überblick über den Nationalpark mit seinen vielen Felsen und Kluften,
Zum gleichen Zeitpunkt wie wir kam eine Gruppe Mexikaner an. Diese hatten wir zuvor an unserem Ausgangspunkt ins Auto steigen sehen. Diese erzählten uns anschliessend dass sie für die Strecke vom Zeltplatz bis zum Parkplatz mit Auto genauso lange gebraucht habe, wie wir zu Fuß, nämlich 40 min.
Der Rückweg war deutlich schneller und am Abend haben wir uns noch mal ins Dorf begeben um etwas Verpflegung einzukaufen und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
Am Sonntag sind wir relativ früh aufgestanden, um so viele Aussichtspunkte wie möglich zu erreichen aber dennoch vor 15 Uhr wieder am Zeltplatz zu sein. Also ging es auf einen kleine Bergtour, welche sich durch mangelnde Beschilderung der Wege, teils auch zugewachsener Wege, und nicht vorhandener Karten als abenteuerlicher herausstellte als bereits angenommen. Unsere einzige Karte war ein Foto einer groben Darstellung des Parks auf einem Schild auf dem Zeltplatz.
Dachten wir bereits an unserem Ziel angekommen zu sein, mussten wir später feststellen, dass wir nur eines unserer Ziele tatsächlich erreicht hatten. die anderen Punkte waren lediglich nahe unseres eigentliche Zieles. Nix desto trotz haben wir diesen “Ausflug ins Ungewisse” genossen und beim Abstieg zurück zum Ausgangspunkt, noch mit einem Wolkenbruch beenden durften.
Schnell die nassen Zelte abgebaut und nach Real del Monte gefahren, einer der bekanntesten Minenstädte in der Umgebung, und bekannt ist für seine “Pastes” (Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Art Empanadas welche allerdings teils ungewöhnliche Füllungen haben, wie Ananas mit Chili oder Milchreis mit Chili). Nachdem wir uns eine paar Pastes mit Kaffee oder heißer Schokolade genehmigt haben, mussten wir uns leider auch schon wieder auf den Heimweg machen, da uns die Zeit davon gelaufen ist, und wir nicht ein mal wie geplant eine der vielen Minentouren mitmachen konnten.