Eine Arbeitskollegin von Alejandra aus Australien wird für 5 Wochen in Mexiko sein. Eines dieser Wochenende möchte Marcy (welche eigentlich Brasilianerin mit japanischen Vorfahren ist) die Gegend um México DF kennen lernen.
Adrien und ich haben uns angeschlossen um eine anstrengende Arbeitswoche hinter uns zu lassen etwas abstand zu nehmen.
Alejandras Onkel wohnt in Cuernavaca, im Süden Mexicos, und hat genügend Platz um uns für das Wochenende unterbringen zu können, und so wurde Cuenavaca Ausgangspunkt unserer kleinen Reise durch die Bundesstaaten Morelos und Guerrero und seine Sehenswürdigkeiten.
Als erstes standen die „Grutas de Cacahuamilpa“ und anschl. Taxco auf dem Plan. Cacahuamilpa kannte ich schon, aber es war dennoch wieder beeindruckend zu sehen, was das Wasser vor tausenden von Jahren in diesen Höhlen entstehen liess und noch heute entstehen lässt.
Taxco, eine der Silberstädte in Mexico schlecht hin, kannte ich hingegen nicht. Die Stadt liegt etwas abgeschieden in den Bergen, bietet aber seinen Besuchern dafür schon auf der Fahrt dorthin eine atemberaubende Landschaft. In Taxco angekommen mussten wir erstmal eine kleine Pause einlegen, da uns die Kurven auf der Streck von den Grutas nach Taxco doch recht anstrengend war. Doch nach einer kurzen Stärkung in einem Restaurant habe wir noch die letzten Sonnenstrahlen des eher verregneten Tages genutzt um das Zentrum Taxcos zu erkunden. Die Stadt hat ihren ganz eigenen Charme, welche durch die engen und verwinkelten Gassen noch weiter unterstreicht wird. Um die Hauptkirche herum
gibt es jede menge Silbergeschäfte sowie einen Silbermarkt mit allerlei günstigen und ausgefallenem Schmuck. Die Menschen hier leben hauptsächlich vom Tourismus und vom Silber. So überraschte es auch nicht das wir an fast jeder Ecke auf weitere Ausländer stiessen (Franzosen, Amis, Deutsche, Spanier, Engländer...).
Unseren Taxcobesuch haben wir in einem Café mit Blick auf den Zócalo und die Hauptkirche beendet.
Da die Mädels abends noch feiern gehen wollten, entschieden wir nach Tequesquitengo zu fahren. Dort gibt es ein „Discoboot“ welches ab Mitternacht vom Pier eines Hotels ablegt und auf dem Lago Tequesquitengo (einem alten Vulkankrater) bis um 5:00 h morgens seine Runden dreht. Ein „Shuttleservice“ garantiert, das man auch nach 0:00 und vor 5:00 h zum Boot bzw. zurück ans Festland gelangt. Die Disco auf dem Wasser ist zwar ne lustige Geschichte, aber ich würde nicht noch ein mal mitmachen. Es ist für mexikanisch Verhältnisse relativ teuer (200 Pesos Eintritt + Getränke), und liegt doch ziemlich ab vom Schuss bzw. Cuernavaca (knapp 45 Minuten Landstrasse).
Für den Sonntag haben wir uns Tepoztlán und Cuernavaca aufs Programm geschrieben.
Da für den Nachmittag Regen voraus gesagt war sind wir erst nach Tepoztlán gefahren. Tepoztlán ist eines der „Pueblos Magicos“ welches zugleich Ausgangspunkt zum Berg Tepozteco und gleichnamiger archäologischer Stätte ist. Der Aufstieg ist nur bis zu einem Gewissen Punkt befestigt und um so mehr wundert man sich dass so Mancher mit Flipp-Flopps oder hochhackigen Schuhen, sowie einem Bier oder anderem Getränk im Becher daherkommt. Wir haben knapp 30 Minuten gebraucht um den Berg zu erklimmen. Anschliessend wurden wir mir einer schönen Aussicht auf Tepoztlán belohnt. Kurz auf der Pyramide eine Verschnaufpause eingelegt um wieder zurück ins Dorf zu gelangen.
Kaum waren wir von der Pyramide runter gegangen und am Ausgang angekommen, überraschte uns ein Wolkenbruch. Gott sein Dank haben wir jedoch einen der letzten trockenen Plätze ergattern können um uns unterzustellen. Nach knapp 30 min regnete es weniger bzw. fast gar nicht mehr und so beschlossen wir diese Regenpause zu nutzen und machten uns n den Abstieg. Auf dem Weg nach unten haben wir so Manchen überholt, der oder die schon 30 min vor uns losging. Der Weg nach unten wurde zum riesen Spaß und die Leute konnten es nicht glauben, dass wir sie überholten. „Esos Extranjeros... „ hieß es auch schon mal kopfschüttelnd. Unten ankommen gab‘s dann erst mal etwas Obst zur Stärkung und etwas zu trinken. Da es wieder anfing zu regnen haben wir uns auf den Markt zurückgezogen um eine Kleinigkeit zu essen. Auf dem Weg zum Auto haben wir uns noch mit den berühmten „Tepoznieves“ (Eis) eingedeckt.
Zurück im Haus von Ales Onkel war eine Stunde Erholung und Sachen packen angesagt, bevor wir das Zentrum von Cuernavaca erkundeten. Der Regen hatte sich mittlerweile wieder verzogen, aber der Himmel versprach dennoch nix gutes für die späteren Abendstunden. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Strassen von Cuernavaca, und gestärkt zurück am Parkplatz bestätigte sich dann die Vorahnung, und es regnete wieder wie aus Eimern. Zum Glück war der Verkehr zurück nach Mexico nicht so stark wie sonst üblich an einem Sonntagabend, und wir kamen, trotz des starken Regens, noch vor 23:00 h in der Condesa an um müde aber erholt ins Bett zu fallen.